Die Klebstoff-Auftragsdüse ist entweder integraler Bestandteil des Spritzelementes oder wird auf ein Spritzelement aufgeschraubt. Einschraubdüsen können Sie selbst problemlos wechseln und damit sind wir schon mitten im Thema dieses Blogbeitrags.
Jedes Produkt oder Format stellt eine andere Anforderung an die Qualität des Klebstoffauftrags. Die Verklebung einer Pralinen-Primärverpackung erfordert zum Beispiel nur einen winzigen Klebstoffpunkt mit hochpräzisem Abriss ohne Fadenzug. Bei einer Transportverpackung aus Wellkarton sieht das ganz anders aus. Dort sind millimeterdicke, lange Raupen gefragt, damit der Karton trotz hoher Rückstellkräfte sicher verschlossen bleibt. Die Qualität des Abrisses spielt dabei eine sekundäre Rolle.
Beim Klebstoffauftrag ist die Auftragsdüse für folgende Parameter verantwortlich:
Das Zusammenspiel von Durchmesser und Geometrie der Auftragsdüse sowie der Kanallänge ist komplex. Folgende Faustregeln bieten jedoch eine willkommene Hilfestellung:
✔ Je kleiner der Düsendurchmesser, desto weniger Klebstoff wird aufgetragen und desto präziser der Klebstoffabriss.
✔ Je besser die Wärmeführung durch die Geometrie der Düse und je kürzer der Düsenkanal, desto sauberer der Klebstoffabriss.
✔ Die Kanallänge entscheidet darüber, in welcher Distanz zum Substrat der Spritzkopf positioniert werden kann.
Schmelzklebstoffe unterscheiden sich in vielerlei Hinsicht. Für die Wahl der Auftragsdüse ist vor allem die Viskosität und Temperaturempfindlichkeit des Klebstoffs interessant. Hier gilt:
✔ Je höher die Viskosität und /oder je leichter der Schmelzklebstoff zur Verkokung neigt, desto grösser sollte der Düsendurchmesser sein.
Grössere Düsen haben den Vorteil, dass sie weniger schnell zur Verstopfung neigen. Sie tragen aber auch automatisch mehr Klebstoff auf. Ein günstiges Setup für die Verklebung von Wellkartons, Matratzen oder Holz.
Bei High-end-Anwendungen wie z.B. beim Verkleben von Primärverpackungen muss jedoch ein kleiner Düsendurchmesser gewählt werden. Deshalb sollten in diesem Fall hochwertige Hotmelts, wie z.B. metallocen-basierte Schmelzklebstoffe eingesetzt werden. Diese haben ein sehr sauberes, zuverlässiges Abrissverhalten. Düsen mit kleinem Durchmesser bleiben so länger sauber, was bei der Verwendung von weniger thermostabilen Klebstoffen nicht der Fall ist.
Meist treten Qualitätsprobleme auf, wie Fadenzug, zu viel Klebstoffmenge auf dem Substrat oder zu wenig. Dass zu wenig Klebstoffauftrag zu mangelnder Haftung und damit zu Ausschussproduktion führt, ist offensichtlich. Aber auch übermässiger Klebstoffauftrag gefährdet die Sicherheit der Verklebung, denn mit zunehmender Klebstoffmenge verlängert sich die Abbindezeit. Also die Zeit, die der Klebstoff braucht, um eine ausreichende Haftung zwischen zwei Substraten zu entwickeln. Düsendurchmesser, Klebstoffauftragsmenge, Offenzeit und Anpresszeit sind dann nicht mehr optimal aufeinander abgestimmt. Alles in allem ein Szenario, das sich ungünstig auf die Betriebskosten auswirkt, weil sowohl Ausschuss wie auch Klebstoff Kostentreiber sind.