Hotmelt-Stitching oder Hotmelt-Dotting ist ein spezieller Klebstoffauftragsmodus. Dabei wird ein kontinuierlicher (A) oder intermittierender (B) Raupenauftrag in kleinere Raupen oder Punkte unterteilt. Der Vorteil: es kann bis zu 50 % Klebstoff eingespart werden. In Zeiten steigender Rohstoffpreise lassen sich durch Hotmelt-Stitching die Betriebskosten im industriellen Klebstoffauftrag konstant halten oder senken.
Bis zu 50 % Einsparung im Klebstoffauftrag klingt attraktiv. Doch bei der Umstellung auf Hotmelt-Stitching müssen Sie auch mit Kosten rechnen. Je nach Setup fallen Aufwand und Ertrag unterschiedlich aus.
Trotzdem können Sie mit der folgenden Beispielrechnung Rückschlüsse auf Ihre potenzielle Einsparmöglichkeit ziehen.
Beispielberechnung Klebstoffeinsparung |
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Linienleistung
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40 Kartons pro Minute | |
Produktionsdauer | 12 Stunden | |
Kartons pro Produktionstag | 28’800 | |
Kartongrösse | 400 x 300 x 250 mm | |
Düsendurchmesser | 0.35 mm | |
Auftrag | Durchgehend | Punkt |
Klebstoff pro Karton | 3.07 g | 1.69 g |
Einsparung pro Karton | - | 1.38 g |
Einsparung pro Tag | - | 39.79 kg |
Einsparung kg pro Woche (5 Tage) | - | 198.94 kg |
Einsparung pro Jahr (250 Tage) | - | 9946.80 kg |
Einsparung in EUR (1 kg = 7.00 EUR) | - | 69’628 € |
Ob sich Hotmelt-Stitching für Sie lohnt, sehen Sie, wenn Sie nun die beiden Posten – errechnetes Einsparpotenzial und Investitionsaufwand – gegenüberstellen.
Die Werte der Recyclingfähigkeit wurden vom European Paper Recycling Council (EPRC), einem Zusammenschluss von Industrieverbänden entlang der Wertschöpfungskette des Papiers, festgelegt. Die Initiative verfolgt das Ziel, mit Massnahmen aller Art, das Recycling von Produkten aus Papier und Karton zu verbessern.
Ein Aspekt ihrer Arbeit beschäftigt sich mit der Trennbarkeit von Klebstoffen beim Repulping. Das ist der Prozess im Recycling, bei dem die Altpapierfasern getrennt, gereinigt und von Fremdpartikeln abgetrennt werden. Aus den wiedergewonnen Fasern wird Pulp hergestellt, die Basis für neues Papier. Je besser die Ablösung des Klebstoffs beim Repulping funktioniert, desto reibungsloser läuft die maschinelle Aufbereitung und desto besser ist die Qualität des neu gewonnenen Altpapiers.
Wenn Sie die folgenden drei Punkte beim Hotmelt-Stitching beachten, dann bleiben Papier oder Karton recyclingfähig:
1. Stellen Sie die Länge der Raupen im Stitching-Mode auf mindestens 1.6 mm ein. Entweder über die Robatech-Bedienoberfläche oder in Ihrem Programmcode.
2. Prüfen Sie im Datenblatt, welchen Erweichungspunkt (Ring & Ball) der von Ihnen verwendete Klebstoff hat. Liegt er unterhalb von 68 °C, dann sollten Sie auf einen anderen Klebstoff wechseln.
3. Lassen Sie bei der Einrichtung des Stitching-Mode vom Robatech-Servicetechniker die Länge und Schichtdicke der Raupe überprüfen und, falls nötig, auf das erforderliche Minimum nach oben anpassen.
Hotmelt-Stitching erlaubt es, mit weniger Klebstoffmenge die gleiche Verklebungsqualität zu erzielen. Ein Wechsel zu langlebigen elektrischen Auftragsköpfen ist kein Muss, kann aber von Vorteil sein, denn so reduzieren Sie den Energie-, Material- und Druckluftverbrauch. Wenn Sie zudem die Kriterien der Recyclingfähigkeit beachten, dann entsteht eine Win-Win-Situation für Produktion und Umwelt.
Möchten Sie noch mehr über Hotmelt-Stitching wissen? Möchten Sie prüfen lassen, ob Hotmelt-Stitching sich für Ihre Anwendung eignet? Kontaktieren Sie uns. Jeder Schritt, zur Einsparung von wertvollen Ressourcen und zur Kostensenkung, ist ein bedeutender Schritt.