Newsroom | Robatech Klebstoff-Auftragssysteme

Hohe Ausfallkosten durch Fremdersatzteile | Robatech


In vielen Unternehmen wird der Rotstift angesetzt: die Kosten müssen runter. Der Einkauf reagiert mit Preisvergleichen bei der Ersatzteilbeschaffung und versucht die Lagerbestände klein zu halten. Die Angebote für kompatible Ersatzteile oder Komponenten sind verlockend: bequeme Online-Bestellung, kurze Lieferzeit, bis zu zwei Drittel günstiger. Voilà. Mission erfüllt.

Betriebsleiter an der Produktionslinie verfolgen eine andere Strategie. Für sie gehören eine hohe Anlagenverfügbarkeit und geringe Ausschussproduktion auf das Siegerpodest im Rennen um die Kosteneinsparung. Doch ist ein zuverlässiger Klebstoffauftrag  ohne ungeplante Stillstände realisierbar, wenn Fremdersatzteile eingesetzt werden? 

Ersatzteile: original, kompatibel oder gar Pirat? 

Fremdersatzteile sind Teile von Drittanbietern, die in unserem Fall mit Robatech-Produkten kompatibel sind. Wird ein Nachbauteil jedoch als ein Originalteil von Robatech angeboten, spricht man von einem Piratenteil. Mit Piratenteilen begibt sich ein Drittanbieter bereits in die Illegalität.

Fremd- und Piratenersatzteilen ist gemeinsam, dass bei ihrer Fertigung wichtige technische Standards und Qualitätskontrollen, die Robatech garantiert, nicht eingehalten werden. Damit werden kompatible Ersatzteile zu einem gefährlichen Generikum. Sie sind zwar im Einkauf günstiger als das Original, aber nicht ausreichend auf ihre Sicherheit und Funktionstüchtigkeit geprüft. Immerhin müssen die Teile im Auftragssystem für Schmelzklebstoffe Temperaturen bis zu 200 °C und hohen Drücken standhalten. 

Vorsicht bei sensiblen Verschleissteilen im Heissleimauftrag 

Verschleissteile, die im Heissleimauftrag eine kritische Funktion erfüllen, gelten als sensibel. Sie haben entscheidenden Einfluss auf die Produktivität der Linie und die Qualität des Klebstoffauftrags. Bei Magnetventilen, Spritzelementen und Auftragsdüsen, aber auch bei den Filtern für das Schmelzgerät und den Auftragskopf sollten deshalb unbedingt Originalersatzteile eingesetzt werden. Nur so ist garantiert, dass das Klebstoff-Auftragssystem zuverlässig und sicher funktioniert. 

Klebstofffilter gehören zu den sensiblen Ersatzteilen. Links Originalersatzteil. 

Die Versuchung ist dennoch gross. So lockt ein nachgebautes SX-Diamond-Spritzelement mit einem Drittel des Originalpreises. Aber mit einer Lebensdauer von 10'000 Betriebszyklen eignet es sich lediglich für einen Sprint, während das Originalteil von Robatech mit 250 Millionen Betriebszyklen locker den Marathon absolviert. Nach jedem Sprint steht die Maschine still. Das treibt die Kosten in die Höhe.

Heissleimauftrag: Ungeplante Stillstände sind Kostentreiber 

Je nach Situation kann ein ungeplanter Stillstand Kosten von 1'000 bis 12'000 EURO pro Stunde generieren.  Genaue Zahlen lassen sich je nach Ausfallrisiko berechnen. Die Ausfallkosten hängen stark von der Art des Produktes und der Dauer des Stillstandes ab. 

Mit einem Magnetventil und Spritzelement im Original lassen sich ungeplante Stillstände vermeiden.

Abgesehen von der meist geringeren Lebensdauer kompatibler Ersatzteile können auch deren Anfälligkeit für Fehlfunktionen Kosten verursachen. Typisch bei nachgebauten Spritzelementen: Heissleim tritt unkontrolliert aus und fliesst in die Maschine, weil die Auftragsdüse  nicht mehr schliesst. So addieren sich zu den Ausfallkosten noch Kosten für die Reinigung oder Reparatur an der Produktionslinie.


Ist der Einkauf schuld? 

Diese Frage ist sicherlich provokativ, aber konstruktiv gemeint. Sie soll dazu anregen, die Kosten zum Thema Ersatzteile ganzheitlich zu betrachten. 
Akteure im Einkauf, der Betriebsleitung, des Supply Chain Management und der Geschäfts- und Konzernleitung sollten sich der technischen Risiken bewusst sein, die der Kauf von Fremdersatzteilen impliziert. Nur so lässt sich vermeiden, dass Massnahmen zur Kostensenkung nicht durch unvorhergesehen hohe Ausfallkosten torpediert werden.

Ersatzteile: Empfehlungen zur Kostensenkung

Unsere Erfahrungen aus Serviceeinsätzen bei Kunden bestätigen, dass mit Qualität und präventiven Massnahmen Betriebskosten langfristig und dauerhaft gesenkt werden können.

Die Überprüfung des Ersatzteillagers durch einen Servicetechniker lohnt sich.

Wenn Sie die folgenden Regeln beherzigen, dann kommen Sie Ihren Einsparzielen näher, ohne hohe Ausfallkosten zu riskieren.

  • Bei sensiblen Ersatzteilen sollten Sie keine Kompromisse eingehen. Kaufen Sie Magnetventile, Spritzelemente, Filter und Auftragsdüsen im Original. So vermeiden Sie Ausfallkosten, die weit höher sein können, als die angestrebten Einsparungen beim Kauf von Fremdersatzteilen.
  • Optimieren Sie Ihre Lagerhaltung. Nehmen Sie sensible Ersatzteile auf Lager oder halten Sie wenn möglich ein Back-up-System bereit. Nutzen Sie unser Beratungsangebot, um herauszufinden, welche Optionen ideal für Ihren Betrieb sind.
  • Prüfen Sie, ob sich ein Servicevertrag für Sie lohnt. Sie erhalten Rabatt auf Ersatzteile und Schulungen und profitieren von regelmässigen, geplanten Wartungen. Diese erhöhen wiederum die Lebensdauer Ihres Klebstoff-Auftragssystems. Ausserdem sind wir zur Stelle, sollte ein Problem auftreten.
  • Machen Sie sich bewusst, dass geschultes Betriebs- und Wartungspersonal eine der besten Massnahmen zur Kostenreduktion an der Produktionslinie ist. Nutzen Sie unsere Produkt- und Ersatzteilschulungen, um die Kosten im Klebstoffauftrag zu reduzieren.
  • Lassen Sie Ihr Ersatzteillager von einem Servicetechniker überprüfen. Liegen Ersatzteile bereits länger auf Lager, dann sollten diese bei einer Wartung oder Reparatur verwendet werden. Anschliessend nehmen Sie neue Ersatzteile auf Lager. Das erhöht Ihre Anlagenverfügbarkeit, denn Ihr Lager ist auf dem neusten Stand.

Sie beschäftigt das Thema hohe Ausfallkosten und kostenoptimiertes Ersatzteilmanagement im Heissleimauftrag? Schreiben Sie uns! Wir geben Ihnen gerne weitere, auf Ihre Anlage abgestimmte Empfehlungen.