Ein Tag im Leben eines Robatech-Servicetechnikers

In Deutschland sind unzählige Klebstoff-Auftragssysteme von Robatech im Einsatz. Steht eines von ihnen still – sei es aufgrund einer geplanten Wartung oder eines ungeplanten Stillstands – kommen wir Servicetechniker zum Einsatz. Wir sind ausgebildet, um Wartungen fachkundig durchzuführen und Störungen möglichst schnell zu beheben, damit Ihr Klebstoff-Auftragssystem reibungslos läuft. Begleiten Sie mich einen Tag lang, ich zeige Ihnen, wie wir das machen!

Iraido Payne, Servicetechniker bei Robatech Deutschland, vor zwei Concept Stream SchmelzgerätenIraido, leidenschaftlicher Robatech-Servicetechniker

Hallo, ich bin Iraido, Servicetechniker bei Robatech, und ich liebe meinen Job. Wir sind sechs Techniker bei Robatech Deutschland, die sich um die Kundschaft im ganzen Land kümmern. Während andere Kollegen von der Niederlassung in Bad Camberg aus agieren, fahre ich als sogenannter Satellit von zu Hause aus zu unseren Kunden. Mehr oder weniger lange Autofahrten gehören für mich daher zum Job. Aber das Interessante sind die unterschiedlichen Kunden und die technischen Herausforderungen, die dort jeden Tag auf mich warten. Für Abwechslung ist in meinem Job gesorgt, und das ist gut so.

hilfe, das klebstoff-auftragssystem steht still!

Heute habe ich einen Termin bei einer Kundin in der Getränkeindustrie. „Das Klebstoff-Auftragssystem steht still”, sagte sie am Telefon. „Ein Heizzonenstecker ist beschädigt worden und nun zeigt das Schmelzgerät einen Heizzonen-Fehler an.” Ich schliesse auf einen Kurzschluss auf der Hauptplatine. Eine solche habe ich standardmässig mit dabei, so wie auch viele andere Ersatzteile, die ich regelmässig benötige. Es ist mir wichtig, dass ich vor Ort auch auf Unvorhergesehenes reagieren kann, denn guter Service ist für mich, wenn ich die Probleme der Kundschaft möglichst rasch lösen kann. Da wir Servicetechniker nicht jeden Tag in die Firma fahren, haben wir ein eigenes, mobiles Ersatzteillager im Kofferraum eingerichtet. Heute habe ich zudem ein komplettes Ersatzteilset für den kaputten Heizzonenstecker im Gepäck. 

Mobiles Ersatzteillager und Werkzeugkoffer im Kofferraum des ServicetechnikersGut vorbereitet für Unvorhergesehenes: Mobiles Ersatzteillager und
Werkzeug im Kofferraum


4-5 Stunden Autofahrt liegen vor mir. Während den Fahrten telefoniere ich oft mit meinen Arbeitskollegen, wenn sie auch gerade unterwegs sind. Wir tauschen uns aus und unterstützen einander. Auch wenn ich bei einem Auftrag alleine nicht weiterkomme, rufe ich einen Kollegen an und mache mit seiner Unterstützung weiter.

So, nun sind wir bei der Kundin angekommen. Zum Glück sind die Anlagen gut gereinigt, so dass ich mich direkt an die Arbeit machen kann. Es ist eben auch schon vorgekommen, dass ich zuerst 3-4 Stunden lang putzen musste, um überhaupt an die Geräte heranzukommen. Dann verzögert sich alles, weil diese Zeit ja nicht eingeplant war. Und für die Kunden wird das dann teuer.

Andererseits: Wenn die Anlagen allzu grosszügig mit Wasser abgespritzt werden – was durchaus vorkommt – kann es zu Wasserschäden und zu Kurzschlüssen kommen. Das ist dann auch wieder nicht gut.

ein problem kommt selten alleine - kreative lösungen sind gefragt

Wussten Sie, dass so etwas Kleines wie ein defekter Heizzonenstecker ein ganzes Klebstoff-Auftragssystem lahmlegen kann? Ich schaue mir die Situation vor Ort an. Das Schmelzgerät steht mit der Rückseite zu einem Durchgang hin, so dass die Heizschläuche und Heizzonenstecker ungeschützt in den Durchgang ragen. Da werden Rollwagen durchgeschoben, und einer von ihnen hat den Stecker erwischt. Ich habe es aber auch schon erlebt, dass Maschinenbediener auf die Stecker- oder Schlauchanschlüsse geklettert sind, um zum Beispiel den Tankdeckel zu öffnen. Oder dass sie, statt eine Leiter zu benutzen, auf das Schmelzgerät draufgestanden sind, um etwas von höher oben herunterzuholen. Eine heikle Angelegenheit, von der ich dringendst abrate! Abgesehen davon, dass mechanische und elektronische Teile des Geräts beschädigt werden können, besteht auch das Risiko, dass das Schmelzgerät kippt und dem unvorsichtigen Mitarbeitenden gefährliche Brandwunden zufügt. 

Apropos Brandwunden: Ich habe schnell gelernt, dass es im Umgang mit Klebstoff-Auftragssystem besser ist, auch im Sommer immer langärmelige Kleidung zu tragen – eine kleine Brandwunde von einem heissen Auftragskopf am Arm hat gereicht. Ausserdem trage ich bei der Arbeit an der Anlage immer Schutzbrille, Schutzkappe, Sicherheitsschuhe und wenn nötig Schutzhandschuhe.

Servicetechniker-Heizzonensteck-intakt-defektDer Grund für den Kurzschluss: Die Buchse des Heizzonensteckers ist kaputt


Zurück zu meiner Aufgabe: Schnell wird klar, dass beide Buchsen der Heizzonenstecker kaputt sind. Beide Gehäuse sind beschädigt und die Buchsen darin zerbrochen, mit Klebeband zusammengeklebt und angeschmort. Ein deutliches Zeichen für einen Kurzschluss. Das bedeutet, dass ich die Hauptplatine ersetzen muss. Die habe ich wie gesagt dabei, aber ich habe nicht damit gerechnet, dass beide Stecker komplett ersetzt werden müssen. Nun nützt mir mein Ersatzteilsteckerset nicht viel – ich muss ein zweites nachbestellen. Ich rufe in der Firma an, die mir das Ersatzteil bis am nächsten Morgen liefern können. Das heisst, ich werde die Nacht hier verbringen müssen. Morgen werde ich dann das Schmelzgerät so weit auseinandernehmen, dass ich an die Hauptplatine herankomme, um sie zusammen mit den beiden Heizzonensteckern zu ersetzen. 

In der Zwischenzeit werde ich aber nicht untätig sein. Ich werde die Stillstandzeit nutzen, um die Wartung durchführen, die in ein paar Wochen fällig gewesen wäre. Die Kundin hat nämlich einen Wartungsvertrag mit Robatech, was bedeutet, dass wir die präventiven Wartungen planen und durchführen. Ja, wir Servicetechniker müssen flexibel sein. Kein Tag verläuft wie der andere, und Vieles läuft nicht wie geplant. Während es an einigen Tagen wie am Schnürchen läuft und wir früh nach Hause oder zum nächsten Kunden fahren können, gibt es Tage, an denen nichts wie geplant läuft. Dann ist Kreativität und Flexibilität gefragt. Also los, an die Arbeit!

der servicebericht: protokoll und empfehlung in einem

Zu jeder Reparatur gehört ein ausführlicher Servicebericht über die erledigten Arbeiten. Das fängt bei der Bestandesaufnahme an, wo ich notiere, was die Ausgangslage ist und welche Komponenten involviert sind. Anschliessend protokolliere ich die Arbeitsschritte, damit für alle Beteiligten nachvollziehbar ist, was ich gemacht habe. Dies hilft uns sowohl intern, zum Beispiel bei Folgeeinsätzen, oder wenn andere Kollegen übernehmen. Der Servicebericht, den die Kunden unterschreiben, ist aber auch für sie selber gedacht. Bei Bedarf können sie zum Beispiel dann wieder auf dieselben Einstellungen zurückgreifen, die wir nach einer Wartung oder Reparatur eingestellt haben.

Im Servicebericht halten wir auch Empfehlungen bezüglich Wartungsintervallen, Reinigung oder Ersatzteilhaltung fest. Da steht also alles rund um den Einsatz drin. Ich vermerke ich in diesem Fall, dass die Heizzonenstecker heikle Komponenten sind, die vor Schlägen zu schützen sind. Oder wenn zum Beispiel Schmelzgeräte hoch oben auf wackligen Konstruktionen stehen, weise ich auf das Sicherheitsrisiko hin. Manchmal helfen solche Hinweise von Externen, dass Missstände tatsächlich behoben werden. Es ist schliesslich im Interesse jedes Betreibers, dass seine Anlagen sicher sind.

Ende gut, alles gut

Mein Job ist es, Kunden glücklich zu machen. Und wenn ein Einsatz erfolgreich abgeschlossen ist und alle Systeme wieder laufen, sind alle glücklich. Und ich freue mich über die Abwechslung in meinem Job. Ich sehe so viel von Deutschland – manchmal arbeite ich dort, wo andere Urlaub machen. Und ich kann Kunden besuchen, von denen andere nur die Produkte kennen. Das macht unseren Job so spannend. Auch wenn ich heute ungeplant hier übernachten werde, bin ich optimistisch, dass ich morgen die Reparatur durchführen und nach Hause fahren kann. Den Einsatz, den ich morgen gehabt hätte, wird ein anderer Kollege übernehmen, damit ich den Auftrag hier abschliessen kann. So läuft das. Und jetzt gibt’s Pizza und Feierabend!


 

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