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Warum Coolmelt einsetzen?

Geschrieben von Medea Schnyder, Marketingtexterin | 18. April 2024


Was sind eigentlich Coolmelts? Niedrigtemperatur-Klebstoffe, wie Coolmelts auch genannt werden, sind Schmelzklebstoffe, die schon bei Temperaturen ab ca. 90 °C flüssig und bei 100 °C bis 150 °C aufgetragen werden. Das heisst, sie müssen weniger hoch erhitzt werden als konventionelle Hotmels, die bei Temperaturen von 180 °C bis 200 °C aufgetragen werden. Dieser Umstand bietet eine Menge Vorteile:

  • Der Klebstoffauftrag mit Coolmelts benötigt weniger Energie als mit herkömmlichen Schmelzklebstoffen. Dies trägt zu einer nachhaltigen und kostengünstigeren Produktion bei.

  • Coolmelts brauchen weniger Zeit zum Aufheizen, da sie zwischen 
    95 °C und 150 °C aufgetragen werden. Dies trägt zu einer effizienten Produktion bei.

  • Coolmelts haben kurze Abbindezeiten, was höhere Maschinengeschwindigkeiten ermöglicht. Dies trägt zu einer erhöhten Produktivität der Verpackungsanlage bei.

  • Durch die niedrigen Temperaturen wird das Verbrennungsrisiko für das Linienpersonal gesenkt. Dies kommt der Arbeitssicherheit zugute.

  • Niedrige Verarbeitungstemperaturen bedeuten geringeren Verschleiss am Klebstoff-Auftragssystem. So können die Wartungskosten minimiert werden. Auch das ist effizient.

  • Bessere thermische Stabilität: Schmelzklebstoffe, die nicht so hoch erhitzt werden, verkoken weniger schnell. Das gibt weniger zu reinigen und reduziert Stillstände.

Sind Coolmelts grün?

Niedrigtemperatur-Klebstoffe bestehen aus denselben Rohstoffen wie Hochtemperatur-Schmelzklebstoffe, nämlich aus verschiedenen thermoplastischen Polymeren. Sie sind also nicht zu verwechseln mit biobasierten Klebstoffen, die zum Teil aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt werden. Trotzdem tragen Coolmelts zu einer nachhaltigeren Produktion bei. Denn sie verbrauchen nicht nur weniger Energie beim Auftragen. Sie ermöglichen gleichzeitig höhere Maschinengeschwindigkeiten und tragen so zu einer höheren Produktivität Ihrer Verpackungslinie bei. 


SO VIEL ENERGIE LÄSST SICH MIT COOLMELTS SPAREN

Robatech testet ihre Klebstoff-Auftragssysteme jeweils mit verschiedenen Klebstoffen von unterschiedlichen Herstellern. Auch Coolmelts werden regelmässig getestet. Bei Vergleichsmessungen des Energieverbrauchs von Niedrigtemperatur-Klebstoffen und herkömmlichen Hotmelts haben wir festgestellt, dass Klebstoffe im Schnitt pro 10 °C Temperaturabsenkung bis 8.5 % weniger Energie benötigen. Das heisst, dass Sie rund 40 % Energie einsparen können, wenn Sie mit einem Coolmelt die Auftragstemperatur von beispielsweise 170 °C auf neu 120 °C reduzieren, in Einzelfällen sogar mehr. 

«Durch den Wechsel auf den neuen Niedrigtemperatur-Klebstoff konnten wir den Stromverbrauch um fast 50 % reduzieren, und dies bei gleicher Leistung und Funktionalität der Verklebung. Für uns eine interessante Win-win-Situation.»


Daniel Brack, Koordinator Produktion und Logistik 
bei Oel-Brack AG, Schweiz



Niedrigtemperatur-Klebstoffe verbrauchen bis 50 % weniger Energie

KANN ICH MEIN SCHMELZGERÄT AUCH FÜR COOLMELT VERWENDEN?

Coolmelts werden von verschiedenen Herstellern in Granulatform angeboten. Abgesehen von den niedrigeren Auftragstemperaturen werden sie gleich wie herkömmliche Schmelzklebstoffe verarbeitet. Bei Robatech-Klebstoffauftragssystemen gibt es keine Einschränkung in der Temperatureinstellung, so dass sie auch für die Verarbeitung von Coolmelts verwendet werden können. Stellen Sie die Temperatur gemäss Datenblatt des Klebstoffs ein – wie üblich für das Schmelzgerät etwa 10 °C unterhalb der Auftragstemperatur, den Schlauch plus 5 °C und den Auftragskopf schliesslich die gewünschte Auftragstemperatur. Testen Sie neue Klebstoffe vor einem Wechsel und vergessen Sie nicht, Ihr Klebstoff-Auftragssystem bei jedem Klebstoffwechsel gründlich zu reinigen.

Robatech-Klebstoffauftragssysteme eignen sind auch zum Auftragen von Coolmelts

WOFÜR EIGNET SICH COOLMELT?

Die schlechte Nachricht vorneweg: Coolmelts eignen sich nicht für alle Substrate gleich gut. Da der Klebstoff weniger hoch erhitzt wird, dringt er nicht so tief ins Substrat ein. Auf glatten Oberflächen wird es deshalb schwieriger, Haftung zu erreichen. Die gute Nachricht: Für viele Substrate gerade im Bereich End-of-Line Packaging gibt es bewährte Coolmelts, die genauso gut haften wie herkömmliche Schmelzklebstoffe. 

Bedenken Sie, dass Niedrigtemperatur-Klebstoffe nicht nur bei tieferen Temperaturen aufgetragen werden, sondern auch bei tieferen Temperaturen wieder weich werden. Der sogenannte Erweichungspunkt gibt an, bei welcher Temperatur der Klebstoff vom festen in den flüssigen Zustand übergeht. Dies gilt natürlich auch für bereits verarbeiteten Klebstoff. Mit Coolmelt geklebte Produkte sollten deshalb keinen höheren Temperaturen als der Erweichungspunkttemperatur ausgesetzt werden, was bei der Lagerung oder dem Transport der Produkte zu beachten ist. 

WARUM COOLMELT? 

Je nach Anwendung und zu verklebendem Produkt stellen Coolmelts eine nachhaltige Alternative zu herkömmlichen Hotmelts dar. Sie können helfen, Energie zu sparen, und tragen so zu einer nachhaltigen Produktion bei. Speziell Unternehmen in der Verpackungsindustrie empfehlen wir deshalb, einen Wechsel in Betracht zu ziehen. Sprechen Sie mit Ihrem Klebstoffhersteller, welche Möglichkeiten für Sie in Frage kommen. Möchten Sie einen Coolmelt auf Ihrem Substrat testen, helfen wir gerne weiter. 

Was sind Ihre Gedanken zu Coolmelt? Werden Sie einen ausprobieren? Warum? Oder warum nicht? Schreiben Sie uns einen Kommentar!